So viele sind unterwegs! Auf Flügeln, Rädern und Beinen. Wohin wollen die alle? Waren die alle an einem unpassenden Ort und sind nun aufgebrochen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein?
Es muss Gründe geben, damit wir uns bewegen und bewegen lassen. Es muss Ziele geben, Zielorte, wohin wir kommen wollen. Wohin es uns zieht oder wohin wir verschoben werden.
Ich fände es spannend, all diese Bewegten kurz anzuhalten und nach ihren Gründen und Zielen ihres Unterwegsseins zu fragen.
Wir haben unsere Gründe, warum wir gerade diesen Weg einschlagen, warum unsere Tage diesen Verlauf nehmen.
Viele Jahre lang ging ich zu Fuss dem Kleinbasler Rheinufer entlang zur Arbeit. Unterwegs konnte ich meine Gedanken klären: «Auf was kommt es mir heute an? Wo stehen wir, wohin wollen wir?» Typische Orientierungs-Fragen für einen Arbeitstag.
Jetzt, wo ich nicht mehr zur Arbeit gehen muss, habe ich diese Gewohnheit beibehalten.
Zum Tagesanfang rede ich mir gut zu. Ich begrüsse den neuen Tag als Geschenk. Dieser Tag (heute ist Donnerstag) wird mir anvertraut. Wie kann dieser Tag verlaufen? Wie wirke ich mit? Welche Richtung schlage ich ein? Welchen Ideen will ich nachgehen? So, dass ich heute Abend zufrieden bin.
Ein Alltagsbeispiel: In einem Gesprächsverlauf, in allen Abzweigungen, die ein Gespräch nehmen kann, such ich nach dem, was uns belebt, was uns zum Weitergehen ermutigen kann. Was Zukunft hat.
Ich bleibe unterwegs als Silberstreifensucher, ich halte Ausschau nach einem Silberstreifen am Horizont.