Meine grossen Füsse (unsere Familienfüsse sind immer ein bisschen gross) werden mir immer wieder mal zu einem Thema, werden auffällig, melden sich, dass sie noch da sind und es mal wieder an der Zeit wäre, sie zu beachten, vielleicht sogar zu achten.
Gestern konnte ich meine neuen Einlagen anpassen. Jetzt leuchten sie rot in meinen gerade erst gekauften, leichten Wanderschuhen.
Als Kind wurde ich am rechten Fuss operiert, sonst würde es mir so gehen, wie einem meiner Vorfahren. Er konnte schon mit vierzig Jahren nur noch auf seinen Knien herumrutschen.
Ich lernte also früh auf meine Füsse achten, musste lustige Übungen mit einer Art grosser Fadenspule machen (Bild oben). Ich erinnere mich an die glatte Oberfläche und wie sie mich immer kitzelte. Und eben Einlagen. Die waren damals recht hart und unbequem und irgendwann hörte ich mit diesen Einlagen auf.
Bis ich nach einem Abstieg aus der Capanna Alzasca hinunter nach Someo im Maggiatal kaum mehr gehen konnte. Die Füsse meldeten sich und ich erinnerte mich an meine jahrelang vergessenen Einlagen.
An einem Tag tragen unsere Füsse bis 2,5 Tonnen Gewicht und im Laufe unseres Lebens würden wir im Durchschnitt 128 000 Kilometer (etwa 3-mal um die Welt) zu Fuss gehen. Das las ich heute Morgen in einem Faltblatt, das mir mit den neuen Einlagen mitgegeben wurde.
Ich schaue mit neuer Bewunderung und Achtung auf meine Füsse. Danke, vielen Dank, meine lieben Füsse!