Man muss doch etwas aus seinem Leben machen. Oder in dieser Version: «Da isch ja viellich no öppis zmache.» Die Lage ist also nicht ganz hoffnungslos. Wenn man nichts mehr machen kann, dann ist es schlimm. Diagnose «unheilbar». «Da chame äuwä (vermutlich) nümme mache.»
So gesehen, ist die Aussage «etwas aus seinem Leben machen» hoffnungsvoll. Ich kann etwas aus meinem Leben machen. Aus diesem Jahr, aus dieser Woche, aus diesem Dienstag.
Gestern Abend habe ich ein Birnen-Taleggio-Risotto gekocht. Hier ist das Rezept. Es mundete wunderbar. Machen, also beispielsweise kochen. Machen, wie jetzt gerade, diesen Text schreiben, nachdenken, was denn dieses «machen» alles ist.
Es muss kein Risotto sein. Claudia, meine Frau, strickt einen Pullover für den Dackel ihrer Tochter. Ein Kunstwerk! Etwas aus seinem Leben, aus seiner Zeit, mit seiner Zeit, mit dem, was man hat und kann, mit dem, was man geworden ist und liebt, damit etwas anfangen, etwas machen.
Das Wörtchen «etwas» ist hier ganz richtig. Ich muss dieses «etwas» für mich in meinen Gegebenheiten, in meinen Spielräumen, selbst herausfinden. Das gehört zum «etwas aus seinem Leben machen».